Die Schweizer Mittelschicht sieht sich mit der Realität konfrontiert, dass der Erwerb von Immobilieneigentum ist zu einer hürdenreichen Suche geworden ist.
Laut den alarmierenden Worten des Chefökonomen der Raiffeisenbank, Martin Neff, ist der Zugang zu Wohneigentum für diese Bevölkerungsgruppe erschwert.
Die Aussichten auf eine Verbesserung scheinen gering oder gar nicht vorhanden zu sein, ganz im Gegensatz zu den steigenden Schweizer Immobilienpreisen.
Ein abgeriegelter Immobilienmarkt und unerschütterliche Preise
Trotz des Verfassungsauftrags, den Erwerb von Wohneigentum zu fördern, ist in der Schweiz die entgegengesetzte Tendenz zu beobachten.
Martin Neff weist darauf hin, dass die Hausbesitzer aufgrund des Eigenmietwerts einem zunehmenden Steuerdruck ausgesetzt waren und sich dadurch die Schwächung der ohnehin schon betroffenen Schweizer Mittelschicht noch weiter verschärft hat.
Die derzeitige Landschaft auf dem Immobilienmarkt bietet keine Verschnaufpause, da die Nachfrage das Angebot bei weitem übersteigt.
Vor diesem Hintergrund zeigen die Preise keine Anzeichen eines Rückgangs und lassen potenzielle Käufer wenig Hoffnung. Laut Martin Neff bleibt der Rückgang der Immobilienpreise eine Illusion. Ein massiver Preiseinbruch ist nach wie vor unwahrscheinlich.
Auch die Mieter bleiben von der Krise nicht verschont.
Der Direktor des Bundesamtes für Wohnungswesen, Martin Tschirren, warnt vor einem möglichen Anstieg der Mieten um mehr als 15% bis 2026.
Nach der Erhöhung des Referenzzinssatzes um 25 Basispunkte dürfen die Vermieter die Mieten um 3 % erhöhen. Martin Tschirren weist jedoch darauf hin, dass „40 % des Kostenanstiegs seit der letzten Mietanpassung ebenfalls berücksichtigt werden könnten“.
Seiner Prognose zufolge wird die nächste Zinserhöhung im Dezember oder März nächsten Jahres stattfinden.
Das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) gab kürzlich bekannt, dass der Referenzzinssatz weiterhin bei 1,5 % liegt. Damit bestätigt es die Stabilität dieses 2008 eingeführten Zinssatzes, nachdem er stetig bis auf seinen Tiefststand von 1,25 % gesunken war. Im Juni wurde der Zinssatz erstmals auf 1,5 % angehoben.
Dies ist zum Teil das Ergebnis eines potenziellen Anstiegs des Referenzzinssatzes, in Verbindung mit Wohnungsmangel und steigenden Kosten für Energie und Baumaterialien.
Eine schwache Hoffnung und eine Politik im Stillstand
Die Vision einer Schweiz, in der der Erwerb von Wohneigentum für die Mittelschicht Realität ist, scheint immer weiter in die Ferne zu rücken.
Die im internationalen Vergleich geringe Neigung der Bevölkerung, Wohneigentum zu erwerben (36 %), spiegelt ein tiefer liegendes Problem wider.
Trotz der verfassungsmäßigen Ermutigung erweisen sich die politischen Bemühungen, dieses Bestreben zu unterstützen, als gelinde gesagt bescheiden, wenn nicht gar inexistent.
Yvan Schmidt, unabhängiger Berater und Experte für Immobilienwirtschaft, betont die mangelnde Unterstützung seitens der Behörden. Er beklagt ein ungünstiges regulatorisches Umfeld, das die Bestrebungen der Schweizer Mittelschicht nach Wohneigentum nicht fördert.
Angesichts dieser Sackgasse sind innovative Immobilieninvestitionslösungen seitens der politischen Entscheidungsträger erforderlich, um das Gleichgewicht wiederherzustellen und den Erwerb von Immobilieneigentum zu einer denkbaren Realität für die Schweizer Mittelschicht zu machen.
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