16 Februar 2023

Der Schweizer Immobilienmarkt im Jahr 2023: Auf dem Weg zur Wohnungsknappheit?

Ab 2024 spricht die Raiffeisenbank von einer unvermeidlichen Wohnungskrise. Der Grund dafür ist die Leerstandsquote, die landesweit unter die symbolische 1%-Marke fallen wird. Infolgedessen werden die Miet- und Immobilienpreise deutlich steigen.

Der Trend zur Verknappung von Wohnraum dürfte sich fortsetzen

Dies ist eine schlechte Nachricht für Mieter, da die Verknappung von Wohnraum durch den Anstieg der Zinssätze und die steigenden Baukosten wenig Anreiz bieten, neue Häuser zu bauen.

Es sei daran erinnert, dass die Bevölkerung der Schweiz in den letzten Jahren stetig gewachsen ist (7,2 Millionen Einwohner im Jahr 2000, 8,7 Millionen im Jahr 2021) und die Tendenz ist nach wie vor steigend. Infolgedessen kommt es zu einem Anstieg der Nachfrage, welche das Marktangebot übersteigt.

Parallel dazu und seit Anfang letzten Jahres ist die Leerstandsquote auf nationaler Ebene gesunken. Dieser Rekordrückgang betraf die Mietwohnungen. So sank diese Quote beispielsweise unter die Schwelle von 1%. unter anderem in den Kantonen Zug, Genf und Zürich.

Taux de vacance suisse

Werden die Mieter einen Anstieg der Mieten hinnehmen müssen?

Wirtschaftsprognosen sagen voraus, dass:  

  • Haushalte, die mit einem Umzug konfrontiert sind, mit höheren Anfangsmieten konfrontiert sein werden.
  • Die Die bestehenden Pachtverträge werden der gleichen Dynamik folgen.

Die Anstieg der durchschnittlichen Hypothekenzinsen wird für das erste Quartal 2023 auf +1,5% des Hypothekenzinssatzes geschätzt und wird die Kosten der Indexmieten für die Vermieter auf fast 3% erhöhen.

Zusammen mit den steigenden Gemeinkosten und der Inflation könnten einige Mieterhaushalte bis 2024 mit einem Anstieg von 10% konfrontiert werden.

Im Kanton Waadt herrscht derzeit ein Mangel an leerstehenden Wohnungen. In 7 von 10 Bezirken liegt die Leerstandsquote über 1,50%, was beweist, dass sich die Situation seit dem letzten Jahr kaum verbessert hat.

Ausserdem sind Vermieter nicht verpflichtet, bei Abschluss eines Mietvertrags das offizielle Formular zur Verfügung zu stellen, so dass Mieter eine überhöhte Anfangsmiete anfechten können.

Die Stadt Yverdon-les-Bains beantragte jedoch, von der Liste der Bezirke des Staatsrats gestrichen zu werden, da sie eine Leerstandsquote von 0,85 % aufwies, was eine ganz andere Wohnungsmarktsituation als die des Bezirks darstellte.

Was ist die Meinung des Bundesrats zu dieser Wohnungskrise?

Bundesrat Guy Parmelin befürchtet soziale Spannungen. Insbesondere, wenn Personen mit niedrigem Einkommen keine Wohnungen mehr finden, aber auch für den Fall, dass das unzureichende Angebot an Wohnungen die wirtschaftliche Entwicklung einschränken könnte.

Um seine Aussagen zu untermauern, stützt er sich auf den rückläufigen Trend der nationalen Leerstandsquote (1,31%) und der zukünftigen Prognosen für neue Wohnungen (50’000) in Verbindung mit der Zuwanderung.

Seit 2018 ist die Zahl der gebauten Wohnungen deutlich zurückgegangen. Dies hat den Kanton Uri dazu veranlasst, Immobilienprojekte in den Alpentälern zu fördern, um die Bedürfnisse derjenigen zu befriedigen, die sich während der Pandemie für das Home Office entschieden haben. 

Der Bundesrat prüft nun Massnahmen, um die Wohnkosten zu senken und sicherzustellen, dass die gebauten Wohnungen den Anforderungen der Gesellschaft entsprechen.

Ein weiterer Punkt, der von diesem angesprochen wurde, ist die Verbesserung der Rahmenbedingungen. Diese sollen drei Ziele erreichen: 

  • Erhöhung des Wohnungsangebots,
  • genügend preisgünstigen Wohnraum schaffen,
  • in Gebieten bauen, in denen Wohnraum gesucht wird und die Bedürfnisse vor allem älterer Menschen und der Gesellschaft berücksichtigen.

Warum ist der Wohnungsbau rückläufig?

Seit 2018 ist der Wohnungsbau in der Schweiz zurückgegangen. 

Im selben Jahr wurden 53’000 Wohnungen gebaut, 2021 waren es 46’000 und 2022 werden es wahrscheinlich noch weniger.

Die Hypothekenzinsen steigen und das Bauen ist anspruchsvoller geworden, vor allem in bereits verstädterten Gebieten, wobei Verdichtungsprojekte auf Widerstand stossen. 

Ausserdem gibt es Bauverzögerungen aufgrund von Lieferunterbrechungen sowie längere Fristen für die Genehmigung von Bauanträgen (von 90 auf 150 Tage). Dies verzögert Bauprojekte erheblich.

Dazu kommen die Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind. Ihr Aufenthalt wird zu zusätzlichem Druck auf den Mietwohnungsmarkt führen. Die Verknappung von Wohnraum wird somit fortschreiten .

 

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